Wer mit seiner eigenen Homepage Geld verdienen möchte muss dafür hart arbeiten. Wer hier jetzt also nach dem ultimativen Rezept sucht, um schnell im Internet Geld machen zu wollen, den muss ich enttäuschen. Schnell reich werden, dafür ist Lotto gedacht.

Möchtest du eine Homepage aufbauen, macht es Sinn, sich von Beginn an zumindest grobe Gedanken darüber zu machen, wie sich diese monetarisieren lassen könnte. Dabei geht es weniger um detaillierte Umsatzplanungen, welche Werbebanner oder Partnerprogramme nun genau zum Einsatz kommen. Sondern vielmehr um die grundliegende Möglichkeit, inwiefern eine Monetarisierung des geplanten Projekts überhaupt möglich ist, welche Verdienstmöglichkeiten und Einnahmequellen es gibt.

Am Ende finden sich außerdem noch einige Möglichkeiten Geld im Internet zu verdienen, ohne eigener Homepage. Aber auch hier sei vorweggenommen: ohne Fleiß kein Preis.

Verdiene mit Werbung auf deiner Homepage Geld

Auch ich wünsche mir manchmal ein werbefreies Internet, gerade wenn ständig irgendwelche Werbung aufpoppt. Doch kann Werbung auch passend in eine Homepage integriert werden. Das kann umso besser gelingen, wenn Besucher und Werbung gut zueinander passen, sich die Interessen deiner Leser also mit geschalteter Werbung deckt. Und diese dann zwar präsent genug, jedoch nicht allzu aufdringlich ist.

Im Idealfall wird Werbung nicht als solche wahrgenommen, sondern vielmehr als Empfehlung. „Kaufe dies, damit habe ich gute Erfahrung gemacht“. Solche Aussagen sollten natürlich auch stimmen – finde zumindest ich. Denn Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut beim Empfehlen. Wenn ich also eine Kaufempfehlung ausspreche, dann kenne ich das entsprechende Produkt. Sollte dies mal nicht der Fall sein, dann schreibe ich dies auch so dazu.

Einige Werbepartner wie Google Adsense sind schon ganz gut darin, automatisch zu Inhalt und User passende Anzeigen zu schalten. Scripte scannen den Kontext, Cookies wissen um die Präferenzen der Besucher. Andere Werbung wie Affiliate Banner/Links hingegen werden vom Webseitenbetreiber von Hand platziert, zu Zielgruppe und Seite passend. Zumindest im Idealfall. Denn Werbelinks, die thematisch unpassend sind, funktionieren einfach nicht gut.

Im Folgenden nun einige Werbenetzwerke und Informationen darüber, wie man insbesondere über die Einbindung von Werbung auf der eigenen Webseite Geld verdienen könnte. Diese Auflistung richtet sich an Anfänger, weshalb nicht alle möglichen Nischenanbieter aufgelistet sind, sondern nur die wichtigsten.

Affiliate Marketing: Vergütung pro Lead / Sale

Möchte eine Internetseite, ein Onlineshop oder Ähnliches andere Webseitenbetreiber dafür gewinnen für ihr Produkt zu werben nutzen sie gerne Affiliate Marketing. Sie stellen über ein Affiliate Netzwerk Werbebanner, Vergleichsrechner, Skripte etc. zur Verfügung und honorieren die Vermittlung von Besuchern (Klicks), Anfragen (Leads) oder Verkäufen (Sales). Reine Klickvergütungen sind im Affiliate eher selten, meist geht es um Lead- und Saleprovisionen. Diese können ein fixer Betrag oder umsatzabhängig sein.

  • Affiliate Netzwerke: Das größte und relevanteste Netzwerk in Deutschland ist wohl awin.com (das in den letzten Jahren andere Netzwerke wie zanox und affili.net aufgekauft hat). Hier sind vor allem größere Unternehmen präsent.
  • Inhouse Affiliate Lösungen: gerade in der Finanz- und Versicherungsbranche gibt es einige interessante Möglichkeiten. Wie Vergleichsrechner, die nahtlos in eine Seite integriert werden, optisch sowie inhaltlich angepasst werden können. Etabliert sind insbesondere Tarifcheck24 mit dem Partnerprogramm für Finanzprodukte (primär Versicherungen, Konten + Kredite) und finanzen.de/partnerprogramm (primär Versicherungen).
  • Online Shopping Netzwerke: Amazon und Ebay. Deutsche kaufen sehr gerne bei Amazon und Ebay. Für Webseitenbetreiber, die einzelne Produkte empfehlen möchten ist dieser Umstand attraktiv. Denn über das Amazon Partnernet beispielsweise lassen sich zahlreiche Produkte einbinden. Vergütet wird dann eine umsatzorientierte Provision.
  • Digitale Produkte von anderen verkaufen: Hier gibt es bei uns ein großes Netzwerk, Digistore24. Über dieses verkaufe auch ich mein Buch, einen Reiseführer für Portugal.

Werbebanner für die Webseite: Vergütung pro Impressions / Klick / …

Hier gibt es nun scheinbar unbegrenzt viele Möglichkeiten. Meiner Meinung nach jedoch nur wenige, mit denen sich Anfänger beschäftigen sollten (mit Ausnahme von Adsense vielleicht). Denn es bedarf schon einiges an Besuchern bis hier nennenswerte Umsätze erzielt werden können. Auch ist der Zugang teilweise erst ab einer gewissen Größe möglich.

  • Werbenetzwerk Adsense: zwischen 3 Cents und 3 Euro pro Klick. Es mag einige Alternativen zu Adsense geben, doch der Platzhirsch ist einfach Google. Wieviel Geld man mit Adsense verdienen kann? Das kommt ganz auf das Thema an. Im Finanzbereich beispielsweise sind die Klickpreise recht hoch. Im Unterhaltungssektor hingegen eher niedrig. Einmal macht es die Masse an Klicks, einmal lohnt sich die Ausrichtung auf ein hart umkämpftes Segment. Pauschal gilt: wo hohe Margen drin stecken, die Wettbewerb stark ist, dort sind auch hohe Klickpreise zu erwarten.
  • Bannermarktplätze: mal so richtig wenig Geld verdienen. Auf diesen Bereich möchte ich nur kurz eingehen, denn so richtig Geld verdienen lässt sich damit meines Erachtens nicht. Ich beobachte Marktplätze bereits seit einigen Jahren – wobei es gefühlt immer weniger werden. Habe es auf verschiedenen Seiten ausprobiert, ohne nennenswerten Erfolg. Zu geringe Preise, zu geringe Auslastung. Dies könnte jedoch funktionieren bei einer Seite mit sehr vielen Besuchern und ohne besondere Ausrichtung, dann könnten sich auch die niedrigen TKP-Preise (TKP = TausenderKontaktPreis = Vergütung pro 1.000 Einblendungen) summieren.
  • Premiumvermarkter: Chance und Risiko abwägen. Bessere TKP-Preise gibt es normalerweise bei den Premiumvermarktern. Dies sind (mehr oder weniger) exklusive Werbenetzwerke, teilweise mit Spezialisierung auf ein bestimmtes Segment bzw. mit Channels (z.B. Männer, Auto, Gesundheit, Reise etc.) . Auch diese spreche ich nur kurz an, denn es gibt einerseits Hürden um reinzukommen: mehrere 100.000 Besucher / Monat sind hilfreich. Gute Premiumvermarkter bieten die Chance mit einer Homepage richtig viel Geld zu verdienen – wenn sie entsprechend gute Kampagnen haben. Abhängig von der Vereinbarung gibt es jedoch auch Risiken für den Webseitenbetreiber, insbesondere bei einer exklusiven Zusammenarbeit. Dann nämlich ist darf man keine andere Werbung einbinden, das Einkommen ist vielleicht sogar zu 100% von diesem einen Vermarkter abhängig.
  • Direktvermarktung: volle Kontrolle und direkter Kontakt. Gerade eine etablierte Seite kann die ganzen Vermittler und Netzwerke umgehen, mögliche Werbepartner direkt ansprechen, ihnen eine Festplatzierung anbieten. Normalerweise sind dies kleinere Banner in Header oder Sidebar (also oben oder rechts), für die der Werbende einen fixen Betrag pro Monat, Quartal oder Jahr bezahlt. Abgerechnet und kommuniziert wird direkt, was diverse Vorteile mit sich bringt. Individuelle Anpassung der Werbebotschaft und das Sparen von Vermittlerprovisionen für Marktplätze / Vermarkter gehören sicherlich dazu. Auch machen gerade große Firmen sowas eher nicht. Sie arbeiten nach einem gewissen Schema und normalerweise auch nur mit Agenturen zusammen, weniger mit (kleineren Seiten) direkt.

Premium Content, Eigenprodukte

Werbung Dritter auf der eigenen Homepage schalten lassen, damit Geld verdienen, in welcher Form auch immer – die gängige Art sein Projekt zu monetarisieren. Die Königsklasse jedoch stellt der direkte Verkauf selbst erzeugter Produkte her. Hier ist der Fantasie quasi keine Grenzen gesetzt: E-Book, Podcast, Fotos, einen Membership-Bereich für Premiuminhalte, ein eigener kleiner Onlineshop.

Die Technik für den Vertrieb im Internet gibt es beispielsweise für WordPress in Form von Plugins, viele davon auch kostenlos. Es ist daher kein Hexenwerk, seine eigenen Produkte selbst zu vermarkten. Aber sie sollten bitteschön sehr gut sein.

Besondere Einnahmequellen für Blogger

Gerade in der Bloggerwelt gibt es verschiedene Optionen der Monetarisierung, die bisher noch nicht angesprochen wurden. Blogger veröffentlichen regelmäßig neuen Content, bauen sich eine Seite mit Stammbesuchern auf, halten ihre Leserschaft bei Laune, ranken optimalerweise in Suchmaschinen, sind gerne auch in Sozialen Netzwerken aktiv.

  • VG Wort sollte man als Blogger kennen. Ist sowas wie die Gema fürs geschriebene Wort. In einen geschriebenen Artikel wird ein Zählpixel eingebaut. Werden gewissen Voraussetzungen erfüllt (Mindesttextlänge, Mindestzugriffe im Kalenderjahr) bekommt man Geld von VG Wort ausgeschüttet. Lohnt sich vor allem für fleißige Blogger.
  • Artikel verkaufen: Auch so etwas, das man allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt, wenn der Blog schon etwas stärker ist, in Betracht ziehen sollte. Werbetreibende und Suchmaschinenoptimierer bezahlen einen Obolus dafür, dass aus einem Artikel auf ihre Seite verlinkt wird. Kann man machen wenn es wirklich passt, würde ich jedoch aufpassen. Denn diese Linkkauferei ist bei Google gar nicht gut angesehen. Und es wird abgestraft, lässt man sich dabei erwischen. Gut rankende Webseiten werden schonmal direkt angesprochen, in Form von zig Emails pro Tag. Umso besser man rankt, desto mehr nehmen diese Emails zu.
  • Produkttests / Product Placement: ein wunderbar weites Feld. Bergsteiger testen Schlafsäcke, urteilen darüber in ihrem Blog. Reiseblogger lassen sich von einen Reiseveranstalter zu einem Trip einladen, schreiben dann über diesen. Etablierte Blogger mit entsprechender Weichreite bekommen zu testende Produkte zur Verfügung gestellt. Influencer- / Bloggermarktplätze für Kooperationen sind die Netzwerke hierfür. Hier präsentieren Blogger ihre Seiten und Kanäle, und Unternehmen ihre Kampagnen. Manchmal findet man zusammen. SeedingUp oder ReachHero könnte man hier erwähnen.

Erfahrungen sammeln und clever kombinieren

Manche Dinge funktionieren besser als andere. Abhängig von Thema, Darstellungsform und Publikum der Homepage lässt sich auf denkbar unterschiedliche Art und Weise Geld verdienen. Testen ist wichtig. Was funktioniert überraschend gut oder schlecht? Wie kann ich meine Homepage monetarisieren, am Besten ohne meine Leser allzu aufdringlich mit Werbung zu belästigen? Es gilt auch abzuwägen. Denn umso aufdringlicher eine Werbung (z.B. Popups), desto lukrativer ist sie oftmals.

Als Anfänger Anfängerfehler vermeiden

  • Wenn dir gar nichts einfällt womit du mit deiner Homepage Geld verdienen könntest solltest du vielleicht das Thema ändern. Die Monetarisierung von Weltverbesserer-Strickanleitungen-Kochrezepte-Webseiten wird schwierig.
  • Dasselbe gilt für Themenbereiche mit sehr hohen Verdienstmöglichkeiten und damit einhergehend auch starkem Wettbewerb. Dazu gehören beispielsweise Finanz- und Versicherungsthemen. Sehr viele Webseitenbetreiber möchten mit dem Suchbegriff Girokonto ganz vorne stehen.
  • Bleibe unabhängig und flexibel: langfristige exklusive Verträge oder das Setzen auf nur eine Einnahmequelle, dies wäre eher unklug. Falle nicht auf unrealistische Versprechen rein. Das Internet ist hierin äußerst einfallsreich. Betrachte alles mit gesundem Menschenverstand.

Geld verdienen ohne eigene Homepage

Im Internet Geld verdienen, dazu braucht es freilich keine eigene Webseite. Hierfür lassen sich Plattformen nutzen auf denen gezeigt wird was man kann. Selbstverständlich lässt sich die eigene Homepage auch mit einer externen Plattform kombinieren. Diesen Part behandle ich dennoch nur kurz, einfach um generelle Optionen aufzuzeigen.

  • Youtube: Das Fernsehen der Zukunft heißt Youtube, davon bin ich zwischenzeitlich überzeugt. Geld verdienen lässt sich inzwischen relativ „leicht“. Soll heißen, dass man bei geschalteter Werbung mitverdienen kann. Nennenswertes Geld jedoch natürlich nur wenn die Reichweite entsprechend ist. Informative Tutorials, Reiseberichte, Comedy, Videogames – es ist erstaunlich was sich die Leute so anschauen… Ja, es gibt auch andere Videoplattformen und Soziale Netzwerke, doch derzeit bietet nur Youtube eine gute Verdienstmöglichkeit an.
  • Texte schreiben: Schreiberlinge und Übersetzer können sich online anbieten, für Auftragsarbeiten. Textbroker gehört wohl zu den etablierteren Vermittlern. Aber auch SEO-Foren, Plattformen für Freiberufler etc. können Quellen von Aufträgen sein. Und wer es dann auch noch drauf hat richtig gute, journalistische und vielleicht sogar SEO-optimierte Texte zu schreiben kann hier interessante Aufträge erhalten.
  • Bilder verkaufen: Gute Fotographen können ihre Bilder als Stockphotos anbieten. Es gibt internationale Plattformen, hierzulande ist insbesonder Fotolia bekannt. Verdienstmöglichkeiten orientieren sich an Qualität und Motiv. Generell ist es jedoch eher ein hartes Brot.
  • Ebook veröffentlichen: Wissen zu Geld machen, hierfür ist das E-Book das klassische Medium. Aber auch Printbücher kann man zwischenzeitlich online verlegen, beispielsweise direkt bei Amazon. Ich verkaufe mein eBook und auch die gedruckte Version über den Dienstleister Digistore. (Eigenverlag, Eigenversand)
  • Apps, Themes, Plugins etc. programmieren: Wer programmieren kann und auch tolle Ideen hat, der kann seine Werke natürlich auch verkaufen.
  • Weniger erwähnenswertes Zeug: Umfrageteilnahmen, Paidmails etc. gibt es irgendwie immer noch. Erstaunlicherweise. Sowas bringt natürlich nichts, wird an dieser Stelle nur der Vollständigkeit wegen erwähnt.

Im ersten Teil haben wir festgestellt, dass es möglich ist, mit dem eigenen Reiseblog oder der Homepage Geld verdienen zu können. Es folgte im zweiten Teil die Suche nach dem passenden Thema und die Frage, welche Suchbegriffe für das neue Projekt überhaupt in Frage kommen. Konntest du nun feststellen dass du mit diesem nun auch Geld im Internet verdienen könntest, dann sind wir ja schon auf dem richtigen Weg. In Teil 4 geht es dann ums Eingemachte, nimmt das Projekt erste Formen an.